Holzschädlinge – Warum eine Holzschädlingsbekämpfung wichtig ist

Für eine erfolgreiche Beseitigung von Holzschädlingen sollte zuerst eine Bestimmung der Spezies erfolgen. Denn nur so ist gewährleistet, dass ein auf den jeweiligen Befall angepasstes Bekämpfungsverfahren angewendet wird. Der Sachverständige muss dabei unter hunderten verschiedener Holzschädlings-Arten unterscheiden, denn es gibt sowohl tierische, wie auch pilzliche Holzschädlinge. Ist die Bestimmung erfolgt, kann der Sachverständige eine gezielt passende Holzschädlingsbekämpfung vornehmen. Durch dieses Zusammenspiel erhöht sich die Erfolgsquote bei der Beseitigung signifikant.

Holzschädlingsbekämpfung – Was ist jetzt wichtig?

Die Holzschädlingsbekämpfung durch Wärme kann dabei mittels Heißluft, Infrarotstrahlen, Mikrowellen oder mit Hilfe von Heizdecken erfolgen. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens ist abhängig von den jeweiligen Materialeigenschaften (Holz oder Mauerwerk), der Art des Befalls und der Gebäudekonstruktion. So erfolgt die Holzschädlingsbekämpfung in großvolumigen Bereichen wie Dachstühlen in der Regel mit gebläseunterstützten Gas- oder Elektroheizern. In massiven Bauteilen wie Wänden, Decken oder Böden werden Holzschädlinge dagegen vorwiegend mit Infrarotstrahlern oder Mikorwellen bekämpft. Diese regen Moleküle zur Schwingung an und eignen sich für die schnelle und konzentrierte Erwärmung abgegrenzter Bereiche. Ist lediglich ein einzelner freiliegender Balken oder ein Möbelstück betroffen, kann die Holzschädlingsbekämpfung dagegen ideal mit Heizdecken erfolgen. Der Befall wird umhüllt und innerhalb kurzer Zeit auf die notwendigen Temperaturen erwärmt. Aufgrund der vielen verschiedenen Holzschädlingsarten, Bekämpfungsverfahren und ihrer Abhängigkeit von den baulichen Gegebenheiten sollte die Auswahl des geeigneten Verfahrens zur Holzschädlingsbekämpfung immer durch einen Sachverständigen erfolgen.

Pflanzliche Holzschädlinge

Holzzerstörende Pilze erfüllen viele wichtige Funktionen. Sie sind unverzichtbar in der Lebensmittelindustrie und Pharmazie sowie beim Verrottungsprozess von Pflanzenresten oder Düngern. Jedoch befallen pflanzliche Holzschädliche auch mit Vorliebe Nutzhölzer – und stellen dementsprechend eine Gefährdung für die Gebäudestatik dar. Ihre Beseitigung aus Wohnbauten oder denkmalgeschützten Gebäuden ist deshalb unumgänglich. Grundlegend für die Bekämpfung von pflanzlichen Holzschädlingen ist ihre Abhängigkeit von feuchtem Substrat, (mehrheitlich Holz- bzw. Holzbaustoffe). Feuchtigkeit stellt eine unbedingte Notwendigkeit für die Auskeimung der Sporen, die Produktion von Enzymen und den Nährstofftransport dar. In den meisten Fällen genügte es deshalb, die Umgebungsfeuchtigkeit zu reduzieren und dem Pilz auf diese Weise die Lebensgrundlage zu entziehen: Pflanzliche Holzschädlinge sterben ab.

Von den pflanzlichen Holzschädlingen erfordert einzig der Echte Hausschwamm die Anwendung von weitergehenden Bekämpfungsmaßnahmen. Dieser ist in vielerlei Hinsicht deutlich resistenter als andere Nassfäulepilze. Denn während Nassfäulepilze bei Entzug der Feuchtequelle naturbedingt absterben, begnügt sich der Echte Hausschwamm bereits mit halbtrockenem Holz (18-30%). Er kann bei einer vorübergehenden Trockenperiode Feuchtigkeit zur weiteren Entwicklung aus der Luftfeuchtigkeit generieren und überlebt sogar mehrjährige Trockenperioden, um bei erneut guten Bedingungen wieder aktiv zu werden. Für eine Bekämpfung (Abtötung) des Echten Hausschwamms sind allein thermische Verfahren geeignet.

Der Echte Hausschwamm – Erkennen und richtig handeln

Der Echte Hausschwamm gehört ohne Zweifel zu den häufigsten und gefährlichsten Holzzerstörern in Gebäuden und sollte daher sehr ernst genommen werden. Der Hausschwamm ist als Hausfäulepilz mit dem höchsten Gefahrenpotential eingestuft, verursacht in Mitteleuropa etwa 32% der pilzbedingten Gebäudeschäden und deutschlandweit Kosten in Höhe von etwa 200 Mio. Euro jährlich. Nicht ohne Grund war ein Hausschwammbefall bis in die 90er Jahre meldepflichtig und ist es in Hamburg, Sachsen und Thüringen immer noch.

Physiologie des Echten Hausschwamms

Das überdurchschnittliche Gefahrenpotential des Hausschwamms liegt in seiner besonderen Lebensweise und seinen Fähigkeiten begründet. Denn im Gegensatz zu anderen holzzerstörenden Pilzen, wie dem Braunen Kellerschwamm oder dem Weißen Porenschwamm

  • begnügt sich der Echte Hausschwamm schon mit halbtrockenem Holz (25-30%)
  • kann der Hausschwamm sogar trockenes Holz mit seinen Häuten umhüllen, um mit Hilfe seiner Ernährungsstränge Feuchtigkeit heran zu transporieren, dann die Holzfeuchte zu erhöhen, um anschließend das Holz abbauen zu können.
  • ist er in der Lage, anorganisches Material (Glas, Metalle) zu überwachsen
  • kann der Echte Hausschwamm Mauerwerkbereiche über mehrere Meter durchwachsen
  • kann der Hausschwamm als einziger Pilz Feuchtigkeit zur weiteren Entwicklung aus der Luftfeuchtigkeit generieren.
  • kann er eine langjährige Trockenstarre eingehen, um bei erneut guten Bedingungen wieder aktiv zu werden.

Wird der Echte Hausschwamm zu spät entdeckt, müssen vor allem unbewohnte, befallene Gebäude oder Gebäudeteile nicht selten wegen akuter Einsturzgefahr geräumt und abgetragen werden. Eine zuverlässige und dauerhafte Schwammsanierung stellt also eine unbedingte Notwendigkeit dar.

Hausschwamm erkennen und bekämpfen

Wurde der Hausschwamm als solcher von einem Sachverständigen bestimmt, sollten umgehend Maßnahmen zur Schwammsanierung eingeleitet werden. Über lange Zeit wurde Echter Hausschwamm vorwiegend mit chemischen Mitteln bekämpft. Für die Behandlung befallener Mauerwerksbereiche stehen jedoch lediglich sogenannte Schwammsperrmittel zur Verfügung, die ein Auswachsen und den erneuten Befall von Holzbauteilen verhindern sollen. Nach Abschluss der chemischen Maßnahme ist weiterhin vitales Myzel im Mauerwerk vorhanden. Darüber hinaus gibt es keine verlässlichen Studien über die Langzeitwirkung derartiger Maßnahmen.

Nach einer Erwärmung befallener Bauteile ist die dauerhafte Abtötung des Hausschwamms dagegen garantiert. Das gilt für (erhaltenswürdige) Holzbauteile gleichermaßen wie für befallenes Mauerwerk. Eine Fachfirma erhitzt den Hausschwamm dafür über mindestens 8 Stunden auf 55°C. Parallel durchgeführte Messungen und Einbauproben, welche anschließend durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ausgewertet werden, belegen den Erfolg der Hausschwammsanierung.

Tierische Holzschädlinge

Tierische Holzschädlinge sind für rund ein Drittel aller Holzzerstörungen verantwortlich. Bei ihnen handelt es sich mehrheitlich um Insekten, welche trockenes verbautes Holz im Innenbereich bevorzugen.
Die eiweisreichen Splintholzanteile im Holz dienen den Holzschädlingen dabei als Nahrungsgrundlage für ihre Nachkommen (Larven). Die Weibchen plazieren ihre Eier bevorzugt in Risse /Bauteilfugen, aus denen sich anschließend Larven entwickeln. Die Larven der Holzschädlinge durchziehen anschließend das Holz auf ganzer Bauteillänge, wobei durch die geschaffenen Fraßgänge der tragfähige Querschnitt vermindert wird.

Tierische Holzschädlinge lassen sich einfach durch thermische Holzschutz-Verfahren beseitigen. Denn wie für alle Organismen sind auch für Hausbock, Nagekäfer & Co. die körpereigenen Proteine lebenswichtig. Ab Temperaturen von 45°C denaturieren diese Proteine; der Holzschädling stirbt innerhalb weniger Minuten ab. Dagegen entfalten chemische Holzschutzmittel, welche zumeist als Häutungshämmer wirken, ihre volle Wirksamkeit erst nach mehreren Monaten oder Jahren.

Der Hausbock – Das müssen Sie jetzt wissen

Der Hausbock gehört zu den am häufigsten anzutreffenden tierischen Holzschädlingen: Trotz eines insgesamt rückläufigen Vorkommens sind seine Larven immer noch für zahlreiche Zerstörungen an Dachkonstruktionen oder an anderen Holzbauteilen verantwortlich. Mittels thermischer Verfahren ist es jedoch vergleichsweise einfach, den Hausbock zu bekämpfen.Der Hausbock befällt bevorzugt halbtrockene Hölzer in warmer Umgebung, wie sie in unausgebauten Dachböden anzutreffen sind. Optimale Lebensbedingungen findet er bei 28-30°C und einer Holzfeuchte von 28-30% vor.

Der Hausbock: kleiner Käfer – großer Schaden

Doch auch in Fachwerkkonstruktionen, Dielung, Fenstern oder Möbeln ist er immer wieder anzutreffen. Die Stärke des Hausbockbefalls hängt dabei auch vom Alter des Holzes ab: Am stärksten ist nährstoffreiches Holz bis zu einem Alter von 30 Jahren betroffen, bei Hölzern über 60 Jahre ist die Larvenablage dagegen rückläufig. Die Larven sind auch verantwortlich für die Zerstörungen im Holz. Das Larvenstadium des Hausbocks kann dabei Jahrzehnte andauern. Die Hausbock-Larve lebt in dieser Zeit vom Eiweiß im Holz, frisst sich bis an die Kernholzgrenze und kann das Splintholz vollständig zerstören.

Hausbock bekämpfen

Bevor Maßnahmen zur Hausbockbekämpfung eingeleitet werden können, muss zunächst zweifelsfrei bestimmt werden, ob es sich um einen Lebendbefall oder einen Altschaden handelt. Diese Aufgabe übernimmt in der Regel ein Sachverständiger. Charakteristisch für einen Hausbock-Befall sind die Ausfluglöcher im Holz. Die Umgebung sollte darüber hinaus nach toten Käfern abgesucht werden. Diese finden sich besonders häufig vor verschlossenen Dachbodenfenstern. Unter dem Mikroskop können die Käfer in der Regel zweifelsfrei bestimmt werden. Handelt es sich um einen Lebendbefall des Hausbocks, kann man in vielen Fällen sogar seine Fraßgeräusche hören. Wurde der Befall durch den Hausbock erkannt und sind die Hölzer erhaltenswert, sind thermische Holzschutzverfahren ideal geeignet, um den Hausbock im Dachstuhl oder in anderen Bauteilen wirkungsvoll zu bekämpfen. Bereits nach wenigen Stunden kann man von einer vollständigen Abtötung des Hausbockbefalls ausgehen.

Den Holzwurm bekämpfen – So funktioniert es richtig

Der Gewöhnliche Nagekäfer, im Volksmund besser als Holzwurm bekannt, ist einer der häufigsten Nagekäfer Europas. Er befällt fast ausschließlich Nutzhölzer und ist für einen erheblichen Anteil der Schäden durch Holzzerstörer verantwortlich. Jedoch lässt sich der Holzwurm bekämpfen – mit thermischen Holzschutzmaßnahmen.

Der Holzwurm – ein anspruchsloser Holzzerstörer

Für die Zerstörung des Holzes sind beim Holzwurm wie bei vielen anderen tierischen Holzzerstörern die Larven verantwortlich. Nachdem sie geschlüpft sind, fressen sie sich durch das umgebende Splintholz und höhlen es aus. Ihre Fraßaktivitäten erkennt man am herausquillenden Holzmehl (Nagsel). Dabei macht der Holzwurm keinen Unterschied zwischen Laub- und Nadelholz: Er frisst beides gleichermaßen. Als Lebensgrundlage genügt ihm eine Holzfeuchte von 10%. Deshalb bleiben zentralbeheizte Wohnungen in der Regel vom Holzwurm verschont: Dort ist ihm das Holz zu trocken. Im Gegensatz zum Hausbock bevorzugt der Holzwurm kühlere Orte. Warme Dachstühle meidet er deshalb meist, viel häufiger findet man den Holzwurm in Dielen, Treppen, Holzverkleidungen sowie kühlen und feuchten Räumen wie zum Beispiel in Sakralbauten. Aber auch in Möbeln und Gebrauchsgegenständen ist der Holzwurm ein häufiger Bewohner. Anspruchslos ist der Holzwurm auch, was das Alter des Holzes angeht. Sofern vorhanden bevorzugt er zwar nährstoffreiches junges Holz, doch auch in jahrhundertealten Holzbauten hat man den Holzwurm schon nachweisen können.

Den Holzwurm bekämpfen – Handeln Sie jetzt!

Besteht ein Verdacht auf einen Holzwurmbefall, sollte dieser zunächst durch einen Sachverständigen nachgewiesen werden. Anschließend können Maßnahmen eingeleitet werden, um den Holzwurm bekämpfen zu können. Thermische Holzschutz-Verfahren sind hierfür ideal geeignet. In der Regel genügt eine nur wenige Stunden andauernde Wärmebehandlung um Käfer, Larven und Eier abzutöten und somit eine erfolgreiche Holzwurm-Bekämpfung durchzuführen. Um einen Behandlungserfolg garantieren zu können, sollte die Holzwurm-Bekämpfung jedoch durch eine Fachfirma erfolgen und durch begleitende Messungen der Materialtemperaturen abgesichert werden. Nur so ist gewährleistet, dass keine Käfer überleben und der Befall sich erneut ausbreitet.